Weltenbau-Artikel: Waffen I – Von der Antike bis zur Renaissance

Die heutige Welt strotzt vor Gewalt – Krieg hier, Wettrüsten da, Anschlag dort, Vergeltungsaktion daneben…leider ein Zustand, der beweist, dass die menschliche Rasse eigentlich nicht berechtig ist, auf diesem Planeten zu existieren. Denn sie scheint kaum fähig zu sein, der Schöpfung etwas gutes abzugewinnen, sondern sie nur mit zerstörerischen Werken zu verschandeln.
Aber genug davon – auch oder gerade in mittelalterlichen Welten kommt es des Öfteren zu epischen, heldenhaften Schlachten, in denen ehrenvolle Krieger im erbitterten Kampf Mann gegen Mann ihr Leben lassen. Töten oder getötet werden. Dazu bedarf es der richtigen Ausrüstung, wurde doch selten eine Schlacht mit bloßen Fäusten ausgetragen.

Klingen und Schwerter

Die Standardwaffe wackerer Recken ist wohl das Schwert. Doch Schwert ist nicht gleich Schwert:

  • Der Dolch: eine kurze, zweischneidige Klinge, mit einer Länge von bis zu 40 cm. Dolche gehörten bereits bei den römischen Legionären zur Ausrüstung, Cäsar selbst wurde mit 23 Dolchstichen ermordet. Dies zeigt, dass Dolche aufgrund ihrer Länge gut zu verbergen sind und somit eine beliebte Waffe für alle Hinterhältigen darstellen.
  • Der Tanto: Dem Dolch nicht unähnliches, leicht gebogenes und einschneidiges japanisches Kampfmesser von etwa 30 cm Länge.
  • Kurzschwerter: Des Langschwerts kleiner Bruder ist etwa 40 bis 80 cm lang. Die Vorteile eines Kurzschwertes sind ganz klar Leichtigkeit und Wendigkeit – ideal für enge Räume, Gedränge etc. Der große Nachteil hingegen ist die Reichweite: Man muss nahe ran, will man treffen. Das Gladius römischer Legionäre war z.B. ein Kurzschwert.
  • Der Degen: Die Musketiere und Zorro machten es schon oft genug in diversen Filmen vor: Der Degen, die vermeintliche Duellwaffe des Edelmannes.
  • Der Säbel: Eine leichte Hieb- und Stichwaffe, gekrümmt und einseitig geschliffen. Der Säbel war die typische Waffe der leichten Kavallerie (z.B. Husaren) und ging später wohl auch als Piratensäbel in die Geschichte ein.
  • Das Katana: Japanisches Langschwert, ähnelt dem Säbel. Größter Unterschied ist die Handhabung: Katanas können sowohl ein- als auch zweihändig geführt werden, Säbel hingegen sind als Einhandwaffen gedacht.
  • Das Langschwert: Als Langschwerter wurden hauptsächlich Schwerter bezeichnet, die länger waren als die zu der Zeit üblichen. Langschwerter wurden meistens mit beiden Händen geführt, selten auch mit einem Schild.
  • Das Breitschwert: Als Breitschwerter bezeichnete man hauptsächlich Einhandschwerter des europäischen Mittelalters.

Äxte

Nicht nur zum Holzhacken gedacht, in der Fantasyliteratur vor allem den Zwergen vorbehalten, eignen sich auch Äxte trefflichst zum Teilen feindlich gesinnter Schädeldecken.

  • Die Streitaxt: Im Gegensatz zum Schwert liegt der Schwerpunkt beim Axtkopf, was Schläge wuchtiger macht (besonders im Kampf gegen Rüstungen praktisch). Aufgrund des anderen Schwerpunktes eignen sich Äxte aber nicht zum Fechten und kaum zum Parieren, weshalb Axtkämpfer entweder ausweichen müssen oder Schilde mit sich führen.
  • Die Doppelaxt: Eine Axt mit Zwei klingen, meist recht lang, beidhändig geführt.
  • Das Beil: Kurze, kleine Version der Axt, verwendet für den Nahkampf, aber auch als Wurfwaffe wie beispielsweise der Tomahawk, das Beil der Indianer.

Stumpfe Waffen

Nicht alles, was töten kann, muss eine Schneide haben.

  • Die Keule: Die wohl einfachste Waffe der Welt, nicht wirklich viel mehr als ein großer, schwerer Holzprügel. Die Waffe des einfachen Mannes, auch in Form einfacher Äste im Wald zu finden.
  • Der Stab: Selbst der ärmste Bauer kann sich einen Stab leisten. Aufgrund ihrer Länge und Beweglichkeit sind Stöcke durchaus auch als Waffen beliebt. Japanische Ninjas benutzten beispielsweise auch Stäbe im Kampf. Außerdem verwenden viele Magier in der Fantasyliteratur Stäbe sowohl als Krücke als auch als Waffe (Beispiel: Gandalf).
  • Der Streitkolben: Weiterentwicklung der einfachen Keule, besetzt mit Klingen und Dornen. Als Hiebwaffe von Reiterei und Infanterie benutzt.
  • Der Morgenstern: Auf einem kurzen, kräftigen Holzstab thront eine schwere Eisenkugel. War die Eisenkugel mit Spitzen versehen, sprach man auch von einem Streitkolben. Bestand die Verbindung von Stab und Kugel aus einer Kette, wurde auch die Bezeichnung Flegel/Streitflegel gebraucht. Die heutige Definition von Morgenstern gestaltet sich als schwierig, man kann auch alle drei Varianten als Morgensterne bezeichnen. Fest steht jedoch, dass die Verwendung eines Morgensterns als unritterlich galt.
  • Der Kriegshammer: Langstieliger Hammer, diente dazu, Gegner trotz Rüstung zu verwunden, in dem diese beispielsweise durch Schläge eingedellt statt durchschlagen wurde.

Lange Waffen

Je größer der Abstand, desto schwerer wird man getroffen.

  • Der Speer: Eine der ältesten von Menschen verwendeten Jagd- und Kampfwaffen. Speere sind lang und können bei guter Ausbalancierung auch geworfen werden.
  • Die Pike: Pikeniere gehörten zur schweren Infanterie und sollten mit ihren langen Waffen hauptsächlich vor feindlicher Reiterei schützen.
  • Die Hellebarde: Der Pieke nicht unähnlich, jedoch mit einem Axtblatt und einem Widerhaken am Kopf versehen. Es wurde jedoch selten zugeschlagen, meist bestand der Kampf aus einfachem Stechen und Reißen.
  • Die Lanze: Die Lanze der Ritter, wer kennt sie nicht?

Fernkampf

Wer dem Feind nicht zu Nahe kommen will, muss von der Ferne angreifen.

  • Wurfwaffen: Beispielsweise Wurfmesser oder auch Wurfsterne. Oft aus dem Hinterhalt geworfen, beispielsweise von Attentätern.
  • Die Schleuder: Besteht in der einfachsten Form aus einem Stück Leder, das in der Mitte eine Ausbuchtung für das Geschoss hat. Der Schleuderer schwingt die Waffe über dem Kopf, lässt dann ein Ende los und das Geschoss macht sich auf den Weg.
  • Der Bogen: Pfeil und Bogen wurden nicht nur zur Jagd genutzt, sondern auch im Kampf. Beliebt bei der Verteidigung von Burgen, aber auch in Schlachten wurde dem Feind erstmal ein Pfeilhagel entgegengeschickt, ehe man angriff.
  • Die Armbrust: Bogenähnliche Fernkampfwaffe, verschießt Pfeile oder Bolzen. Da der eingelegte Bolzen per Spannvorrichtung gespannt wird und sich somit mehr Energie speichern lässt als es einem Bogenschützen durch bloßes Spannen per Arm möglich wäre, konnten Armbrüste auch Rüstungen durchschlagen und so selbst gepanzerten Kämpfern den Tod bringen.
  • Das Blasrohr: Hauptsächlich von indigenen Völkern zur Jagd verwendet. Das Rohr ist bis zu 3 m lang, aus ihm werden die Geschosse (z.B. Pfeile oder Tonkugeln) geblasen.

Wir empfehlen jedem, der weitere Informationen zu Waffen benötigt, den Besuch der deutschsprachigen Wikipedia, die vor Informationen zu diesem Thema beinahe überquillt.

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Über fruehstuecksflocke

Tätig als Studiosus, Autor, Blogger, Leser; außerdem Zusatzqualifikationen: Zitatesammler, Schwammaufsauger von jeglicher Nichtigkeit und leidenschaftlicher Verlierer beim Schachspiel.
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