Wo wäre Batman ohne seinen Robin? Eine Frage, die die Superhelden-Fangemeinde in den Weiten des Internets wohl zum Kochen bringen würde. Während Manche verfechten, dass Batman immer noch allein in der Bathöhle feststecken und die Batmobilschlüssel suchen würde, glauben andere, dass Robin doch nur den Hintergrund der Comicpanels ausfüllen soll. Wer von ihnen richtig liegt?
Nun, eine Antwort auf diese ketzerische Frage wollen wir hier gar nicht liefern. Aber es steht wohl fest, dass die Helfer der großen Helden doch mehr sind als nur etwas Deko, denn selbst Superman lässt sich von Jimmy Olsen begleiten und auch Spiderman sucht oft die Allianz mit anderen Helden wie der Fackel oder Dare Devil, um die Bösen in die Schranken zu weisen.
Die Bedeutung der Heldenhelfer greift auch der amerikanische Film „Sky High“ auf. Dabei handelt es sich um eine Superheldenakademie für Supersprösslinge, wo diese unterrichtet und gefördert werden. Schließlich sollen sie lernen, ihre Kräfte voll zu entfalten.
Die Frage nach wahrem Held und Heldenhelfer wird in der Sky High sehr ernst genommen: Die Schüler werden schon zu Beginn auf ihre Kräfte untersucht und müssen sich in einem Praxistest beweisen. Je nachdem, wie sehr sich ihre Fähigkeiten für den ewigen Kampf „Gut gegen Böse“ eignen, werden sie in zwei Klassen aufgeteilt: Helden und Heldenhelfer.
Helden sind die wahren Supermänner und -frauen von morgen: Sie sind Technopathen und können mit ihrem Willen jegliche Technik fernsteuern, verfügen über unglaubliche Körperkraft oder lassen Flammen aus ihrem Körper schießen. Kurz: Sie verfügen über die idealen Fähigkeiten, um ihrem Erzfeind ein Schnippchen zu schlagen und nach vollbrachter Heldentat auch noch einen Werbevertrag für Cornflakes abzustauben.
Heldenhelfer hingegen sind keine solchen Überflieger: Ihre Fähigkeiten sind weniger praktischer Natur, sie leuchten im Dunkeln oder können das Wachstum von Pflanzen beeinflussen. Um einem Erzfeind in den Hintern zu treten, eignet sich so etwas aber nur bedingt. Daher werden die Heldenhelfer bereits im Schulunterricht auf ihre Helferrolle vorbereitet – sie helfen ihrem Helden beim Navigieren, erledigen die Recherche zu den Schwachstellen des Feindes oder kochen den Kaffee und besorgen die Doghnuts für die Einsatzbesprechungen mit den Helden. Sie führen ein Schattendasein, niemand erinnert sich an sie und kaum einer kennt ihren Namen.
Durch diese Teilung in Helden und Heldenhelfer wird die Hälfte der Schüler an der Sky High bereits in ein Looser-Image gedrängt, was dem Mobbing, dem Herabsehen auf andere und dem schlechten Klassenklima Tür und Tor öffnet. Natürlich kann daraus auch keine gute Beziehung zwischen Held und Helfer erwachsen, was – wie der Film eindrücklich beweist – am Ende fast das Ende aller Superhelden bedeutet, da unter solchem „Ich bin besser als du!“-Getue Zusammenarbeit und Zusammenhalt doch sehr leiden.
Was lernen wir daraus für das Basteln unserer eigenen Welt?
Willst du Helden, vergiss nie, ihnen wackere Helfer zur Seite zu stellen, denn keiner überlebt allein. Doch auch der Helfer will etwas Anerkennung für seine hilfreichen Taten. Ein „Danke!“ seitens des Helden schadet sicher nicht.
Weiters können wir aus Sky High auch für die Planung von Bildungseinrichtungen in unseren Welten lernen: Qualifiziere nie einen Schüler ab und schaffe keine Zweiklassensysteme, es sei denn du willst Konflikte bis zum jüngsten Tag.
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